Steuerliche Aspekte der Unternehmensnachfolge mit Search Funds
Die Unternehmensnachfolge durch Search Funds ist eine attraktive Option für Unternehmer, die eine externe Nachfolge anstreben. Neben der operativen Übergabe spielen steuerliche Aspekte eine wichtige Rolle. Im Folgenden beleuchten wir einige der wichtigsten steuerlichen Themen, die bei der Nachfolge mit Search Funds im Mittelstand relevant sind.
Veräußerungsgewinn und Besteuerung
Bei einer externen Nachfolge ist der Veräußerungsgewinn zu versteuern, also der Betrag, der den buchmäßigen Wert des Unternehmens übersteigt. Für Einzelunternehmer und Gesellschafter von Personengesellschaften gibt es Steuererleichterungen. Ab dem 55. Lebensjahr oder bei Berufsunfähigkeit steht ein Freibetrag von 45.000 € zur Verfügung, der jedoch schrittweise ab einem Veräußerungsgewinn von 136.000 € reduziert wird. Zudem kann der Veräußerungsgewinn durch die Fünftelregelung oder den ermäßigten Steuersatz begünstigt werden, sofern der Gewinn unter 5 Mio. € bleibt.
Für Kapitalgesellschaften wie die GmbH wird der Veräußerungsgewinn nach dem Teileinkünfteverfahren versteuert, bei dem 40% des Gewinns steuerfrei sind. Die restlichen 60% werden mit dem persönlichen Steuersatz des Verkäufers versteuert.
Holdingstruktur als Steueroptimierung
Eine Holdingstruktur kann für den Verkäufer besonders interessant sein, um die Steuerlast bei der Unternehmensnachfolge zu optimieren. Laut Steuerexperten von Juhn und Partner bietet eine Holding den Vorteil, dass Gewinne aus der externen Nachfolge steuerlich günstiger realisiert werden können. Nur 5% der Veräußerungsgewinne sind steuerpflichtig, was die Steuerlast erheblich reduziert. Diese Strategie kann vor allem im Mittelstand sinnvoll sein, um langfristig Vermögen zu sichern.
Haftungsfragen und Formvorschriften
Bei der Übertragung von GmbH-Anteilen im Rahmen der Unternehmensnachfolge ist eine notarielle Beurkundung des Kaufvertrags notwendig. Dies sichert sowohl Käufer als auch Verkäufer rechtlich ab. Ein weiterer Aspekt ist die Haftungsfrage: In der Regel haftet der Nachfolger nicht für Verbindlichkeiten der GmbH, es sei denn, das Stammkapital wurde nicht ordnungsgemäß eingezahlt.
Asset Deal vs. Share Deal
Bei der Nachfolge durch Search Funds sind zwei Transaktionsarten möglich: der Asset Deal und der Share Deal. Beim Asset Deal werden einzelne Vermögenswerte und Schulden übernommen, während beim Share Deal die gesamten Unternehmensanteile (z.B. GmbH-Anteile) übertragen werden. Beide Varianten haben unterschiedliche steuerliche Auswirkungen. Beim Asset Deal sind Veräußerungsgewinne unmittelbar steuerpflichtig, während beim Share Deal das Teileinkünfteverfahren greift.
Fazit: Steuerliche Planung ist entscheidend
Die steuerliche Planung ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Unternehmensnachfolge mit Search Funds. Unternehmer, die eine externe Nachfolge anstreben, sollten sich frühzeitig mit den steuerlichen Optionen auseinandersetzen und gegebenenfalls eine Holdingstruktur in Betracht ziehen, um die Steuerlast zu minimieren. Die enge Zusammenarbeit mit Steuerberatern und die Einhaltung rechtlicher Vorgaben wie der notariellen Beurkundung sichern den Erfolg der Nachfolge und bieten steuerliche Vorteile.