Bewertungsmethoden für die externe Nachfolge durch Search Funds

 Die Unternehmensnachfolge ist ein entscheidender Schritt für jeden Unternehmer, und ein zentraler Aspekt dabei ist die Unternehmensbewertung. Besonders für Nachfolger, die über einen Search Fund investieren, ist es wichtig, den Wert des Unternehmens klar und nachvollziehbar zu ermitteln. Zwei gängige Methoden sind die Multiple-Methode und die Discounted Cash Flow (DCF) Methode, die wir hier näher beleuchten.

Die Multiple-Methode: Vergleich mit Branchen-Benchmarks

Die Multiple-Methode ist eine weitverbreitete und unkomplizierte Bewertungsmethode, die sich auf den Vergleich mit ähnlichen Unternehmen stützt. Bei dieser Methode wird ein Multiplikator (Multiple) auf eine finanzielle Kennzahl, meist den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), angewendet. Der Multiple variiert je nach Branche und Marktbedingungen.

Ein Blick auf aktuelle Benchmarks aus der DUB Unternehmerbörse zeigt, dass Unternehmen in der Industrie oft mit einem EBITDA-Multiple von 6 bis 8 bewertet werden, während Dienstleistungsunternehmen Multiples von 5 bis 7 erzielen können. Eine Studie der Harvard Business Review bestätigt, dass Unternehmen mit stabilen Cashflows und hohem Wachstumspotenzial regelmäßig höhere Multiples erzielen. Ein stabiles Geschäftsmodell, wiederkehrende Einnahmen und Wachstumspotenzial erhöhen den Multiple, was für viele Search Funds ein entscheidendes Kriterium bei der Unternehmensnachfolge ist.

Search Funds legen bei der Multiple-Methode besonderen Wert auf das Potenzial zur Steigerung der operativen Effizienz und auf künftiges Wachstum, was sich positiv auf den Multiple auswirken kann. Unternehmer sollten daher sicherstellen, dass ihre Finanzdaten korrekt und transparent vorliegen, um eine faire Bewertung zu ermöglichen.

Die DCF-Methode: Die Ermittlung des zukünftigen Unternehmenswerts

Die zweite Methode, die von Search Funds häufig genutzt wird, ist die Discounted Cash Flow (DCF) Methode, auf Deutsch auch als Ertragswertverfahren bekannt. Bei dieser Methode wird der zukünftige Cashflow des Unternehmens geschätzt und auf den heutigen Zeitpunkt abgezinst (diskontiert). Hierbei wird der Kapitalwert des Unternehmens basierend auf seinen zukünftigen Einnahmen ermittelt.

Eine Studie von McKinsey aus 2023 zeigt, dass die DCF-Methode besonders bei wachstumsstarken Unternehmen Anwendung findet, da sie das langfristige Potenzial eines Unternehmens umfassend abbildet. Die DCF-Methode bietet somit einen tiefen Einblick in die zukünftige Rentabilität und ist für Search Funds attraktiv, da sie auf langfristigen Wachstumsstrategien basiert. Dies ermöglicht es Nachfolgern, ihre eigenen Strategien in die Bewertung mit einzubeziehen.

Ein entscheidender Faktor bei der DCF-Methode ist der Diskontsatz, der das Risiko der Investition widerspiegelt. Je höher das Risiko, desto größer ist der Abschlag auf den künftigen Cashflow. Für Unternehmer, die ihre Unternehmensbewertung im Rahmen der Nachfolge verbessern wollen, ist es wichtig, dieses Risiko so gering wie möglich zu halten, indem sie stabile Einnahmeströme und solide Zukunftsprognosen nachweisen können.

Fazit: Wie Search Funds Unternehmen bewerten

Die Unternehmensbewertung im Rahmen einer Unternehmensnachfolge durch einen Search Fund basiert häufig auf der Kombination von Multiple-Methode und DCF-Methode. Während die Multiple-Methode einen schnellen Marktvergleich bietet, geht die DCF-Methode tiefer und berücksichtigt das zukünftige Potenzial. Unternehmer, die eine Nachfolgelösung suchen, sollten ihre Finanzdaten sorgfältig vorbereiten, um den Wert ihres Unternehmens für potenzielle Nachfolger klar darzustellen.

Durch diese Kombination aus bewährten Bewertungsmethoden, wie sie durch Studien von Harvard und McKinsey gestützt werden, können Unternehmer sicherstellen, dass ihr Unternehmen fair und zukunftsorientiert bewertet wird, was eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge mit einem Search Fund erleichtert.

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